Sonntag, 28. Oktober 2012

Prof. Erika Rosenberg: Oskar und Emilie Schindler

27.10.2012 Abendrealschule Heilbronn e. V.

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Prof. Erika Rosenberg aus Buenos Aires an der ARS HN

Der Zufall hatte sie zusammen geführt, 1990 in Argentinien: Emilie Schindler und Erika Rosenberg, 1951 in Buenos Aires geborene Tochter eines 1936 aus Deutschland ausgewanderten jüdischen Ehepaares. Der Holocaust galt bis dahin als Tabuthema der Eltern, jetzt beschäftigte sie sich um so intensiver mit Emilie. Zu beschreiben war ein Leben im Schatten ihres Mannes, Oskar Schindler. 1908 geboren, fand der ‚charmante‘ Lebemann kein Verhältnis zu ‚ordentlicher‘ Arbeit, ganz anders seine Frau. So unterschiedlich im Wesen, so einig waren sich die Partner, wenn es in der NS-Zeit um die Rettung von Menschen ging. 1939 übernahm Oskar Schindler in Krakau ein Fabrikanwesen, in dem er ‚kriegswichtiges Material‘ produzieren ließ. Mit System beschäftigte und nutzte er jüdische und polnische Arbeitskräfte. 1944 wurde das KZ Plaszow, dessen Häftlinge ebenfalls in seiner Fabrik arbeiteten, geschlossen. Auf Grund seiner Beziehungen konnte er jedoch alle seine jüdischen Arbeiter, listenmäßig erfasst, in das nach Brünnlitz verlegte Werk mitnehmen. Oskar und Emilie Schindler bewahrten über 1320 Menschen vor dem sicheren Tod. Die beiden Lebensretter wanderten 1949 nach Argentinien aus. Oskar Schindler kehrte 1957 nach Deutschland zurück. Er starb 1974, seine Frau Emilie im Jahre 2001. tg