Freitag, 30. November 2012

„Steven Spielberg wollte leider nur einen Helden haben“

Erika Rosenberg berichtete am AKG über Emilie und Oskar Schindler — Verfälschendes aus Hollywood - 24.11.2012 08:15 Uhr

SCHWABACH  - Erika Rosenberg war dieser Tage zu Gast am Schwabacher Adam-Kraft-Gymnasium. Der Name sagt vielleicht nicht jedem etwas. Doch Rosenberg ist die Biographin und Erbin von Emilie und Oskar Schindler. Durch sie bekamen die Zehntklässler des AKG eine ganz neue Sicht auf das Leben des Ehepaars, das nicht zuletzt durch Steven Spielbergs Hollywoodfilm „Schindlers Liste“ (1993) bekannt – aber nach Meinung von Rosenberg verfälscht dargestellt — worden ist.

„Nicht nur Oskar Schindler war ein Held“: Schindler-Biographin Erika Rosenberg am AKG.
Foto: oh

Die jüdische Wissenschaftlerin und Journalistin redete offen und impulsiv. Sie, die in Argentinien aufgewachsen ist, kannte Emilie Schindler, die Frau Oskar Schindlers, noch persönlich. Ihr Ziel ist es, das Leben und die Heldentaten ihrer engen Freundin richtig zu stellen und mit der verfälschenden Darstellung in dem Film „Schindlers Liste“ aufzuräumen.

Unbeschönigt und nüchtern begann sie ihren Vortrag damit, dass es sich bei Oskar und Emilie Schindler um zwei völlig gegensätzliche Charaktere gehandelt hat. Während Emilie fromm und fleißig war, war Oskar der Playboy, der das Leben in vollen Zügen genoss. Spielte Emilie in Spielbergs Film nur die Rolle der „betrogenen Ehefrau“, die im Schatten ihres erfolgreichen und sich aufopfernden Ehemannes steht, der versucht, viele Juden vor dem sicheren Tod aus den Händen der Nazis zu retten, war sie in Wahrheit entscheidend an der Rettung der „Schindlerjuden“ beteiligt.

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