Donnerstag, 21. Februar 2013

Zum Welttag der Muttersprache. Überlegungen einer Autorin aus der weiten Ferne. Día internacional de la lengua madre. Reflexiones de una autora desde el Atlántico Sur

 

Heute habe ich einen sehr interessanten Artikel zum Welttag der Muttersprache gelesen, der mir zum Denken brachte. Ich bin zweisprachig aufgewachsen, habe dazu andere Fremdsprachen gelernt, weil mein Motto immer war, sich  mit Menschen aus anderen Ländern besser  verständigen zu können.

Eine Sprache, auch die Muttersprache muss gepflegt werden, denn die Sprachpflege, von der ich rede, setzt sich dafür ein, dass sich die Menschen untereinander möglichst gut verstehen und dass sie Probleme klar benennen können.

Seit Jahren merke ich wie die Sprachen, die ich beherrsche an ihrem Reichtum, das heißt Wortschatz viel verloren haben. Wortschatz bedeutet ausgerechnet das: Schatz der Worte. Mit diesem Schatz der Worte drückt man Gefühle, Liebe, Treue, Wut, Ärger, Freude, Mut, Traurigkeit, Zuversicht und vieles mehr aus. Manchmal reicht es nur mit einem Blick um sich zu verstehen, aber so meine ich nicht. Martin Buber sagte:” Da wo das Wort endet, beginnt der Krieg”. Ist es vielleicht nun der Grund, warum es so viele politische Unstimmigkeiten weltweit gibt? Verstehen sie sich die Menschen nicht mehr? Viel Facebook, viel Twitter, SMS in großer Menge, immer kurze Sätze, Telegrammstil, sogar kurze vorgesetzten Lokutionen sind in einer Handy gespeichert, um nicht  schreiben zu müssen. Wohin geht diese Sprachwelt? Wenn man ins Kino geht, alle vier Worte ist ein Schimpfwort. Ich bin  jedoch keine Moralistin sondern versuche  mit einem Sandkorn diese Welt zu verbessern, aber wir leben mitten hohen Dünen und meine Aufgabe ist meistens sinnlos.

Bei meinen Vorlesungen fragen mich manche Stipendiaten, was sei dies oder jenes, daher bitte ich sie , sich des Wörterbuches zu bedienen. Mein “Sandkorn” funktioniert dann und mit der Zeit wird fruchtbar, nicht für mich, sondern für die anderen, die von mir etwas gelernt haben. Nämlich nicht  die Wörter, die ich verwende, sondern die Tatsache die Neugierde zu erwecken und die Sprache zu pflegen.

Aus dem Tagebuch einer Autorin