Mittwoch, 22. April 2015

Ausstellung über Emilie und Oskar Schindler

WÜRZBURG
Ausstellung über Oskar und Emilie Schindler

Ausstellung über Oskar und Emilie Schindler bis 30. April in der Josef-Greising-Schule

  • Foto: Theresa Müller

    Besuch aus Buenos Aires: Die deutsch-argentinische Autorin Erika Rosenberg eröffnete in der Josef-Greising-Schule eine Ausstellung über das Leben von Emilie und Oskar Schindler, die in der NS-Zeit rund 1200 Juden das Leben retteten. Im Bild (von links): Patrick Arnold (Schüler), Günther Beuchert (Schuldirektor), Lisa Katharina Söhnchen (Schülerin), Erika Rosenberg (vorn) und Marion Thomas (Schülerin).

 

Mit Emilie Schindler habe sie eine intensive Freundschaft verbunden, sagte Erika Rosenberg-Band. Die 63-jährige deutsch-argentinische Publizistin aus Buenos Aires hat in der Josef-Greising-Schule, Tiefe Gasse 6, die Ausstellung „ . . . und ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen – Oskar und Emilie Schindler“ eröffnet.

Die Schüler lauschten Erika Rosenbergs Schilderungen aus dem Leben des Ehepaares, das gemeinsam im Zweiten Weltkrieg rund 1200 Juden vor dem sicheren Tod in den NS-Vernichtungslagern rettete.

Erika Rosenberg ist die Tochter deutscher Juden, die 1936 nach Argentinien auswanderten. 1990 lernte sie Emilie Schindler kennen. Diese habe in langen Gesprächen Rosenberg die Geschichte ihres Lebens anvertraut. Mit Büchern, etwa der Biografie „Ich, Emilie Schindler. Erinnerungen einer Unbeugsamen“ (Herbig Verlag), hat Erika Rosenberg die lange Zeit verkannte Rolle der in Vergessenheit geratenen Emilie Schindler publik gemacht.

Seit Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“, der 1993 in die Kinos kam, galt vor allem Oskar Schindler als der Lebensretter der jüdischen Zwangsarbeiter. Dabei sei auch Emilie Schindler „eine mutige Frau“ gewesen, die ihr Leben für „ihre Juden“ riskierte.

Emilie Schindler lebte ab 1949 in der Nähe von Buenos Aires – und blieb dort, als ihr Mann 1957 wieder nach Deutschland zurückkehrte. Die beiden haben sich bis zu ihrem Tod nicht wiedergesehen: Oskar Schindler starb 1974, Emilie Schindler 2001. Erika Rosenberg verwaltet seither ihren Nachlass und kämpft um die Herausgabe von Originaldokumenten (darunter „Schindlers Liste“), die Oskar Schindler 1957 mit nach Deutschland nahm. Die Dokumente befinden sich heute in Jerusalem in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Das Leben und Wirken der Schindlers wird in der Josef-Greising-Schule auf mehreren Schautafeln erzählt. Die Ausstellung, ein Angebot des Regensburger Regionalbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung, können laut Schuldirektor Günther Beuchert nicht nur Schüler, sondern alle Interessierten besichtigen.

Die Ausstellung ist bis 30. April im ersten Stock vor der Turnhalle zu sehen.

 Christine Jeske

Christine Jeske
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